Völklingen liest. bietet regelmäßig Lesungen in Einfacher Sprache an. Die jeweiligen Veranstaltungen finden Sie immer auf unserer Startseite.

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Einfache Sprache ist leicht lesbares, gut verständliches Deutsch.

Wer in Einfacher Sprache schreibt, benutzt möglichst allgemein bekannte Wörter. Seltene Wörter oder Fachausdrücke werden sparsam eingesetzt und eventuell erklärt. Die meisten Sätze sind kurz. Man folgt den Regeln der Standardsprache, achtet aber bewusst auf einfache Grammatik. So sind beispielsweise Verben in der aktiven Form und im Indikativ verständlicher als in der passiven Form und im Konjunktiv. Bildhafte Ausdrücke werden nur sehr überlegt verwendet, um Missverständnisse zu vermeiden. Schrift und Zeilenabstände sind bei Texten in Einfacher Sprache häufig etwas größer. Es gibt mehr Absätze als sonst üblich.

Viele Menschen können zwar lesen, aber das Lesen macht ihnen Mühe. Einige haben auch in der Schule nicht gut genug lesen gelernt. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Andere Personen können sich schlecht konzentrieren, etwa weil sie krank sind oder älter werden. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger lernen Deutsch als Fremdsprache oder als Zweitsprache und sind froh über verständliche Texte. Auch Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung kann Einfache Sprache das Lesen erleichtern.

Einfache Sprache soll andere Texte nicht ersetzen, stellt aber ein sinnvolles Zusatzangebot dar. Dieses Angebot kann Personen ansprechen, die man sonst nicht erreichen würde. Einfache Sprache richtet sich vor allem an Menschen, die Standardsprache, Fachsprache oder literarische Texte zu schwierig finden. So ermöglicht Einfache Sprache gesellschaftliche Inklusion und kulturelle Teilhabe.  (Es gibt allerdings auch geübte Leserinnen und Leser, die einfache Texte als angenehm klar und fokussiert empfinden.)

Wenn von barrierefreier Kommunikation die Rede ist, soll auch die Leichte Sprache Erwähnung finden. Sie ist noch einfacher aufgebaut und damit noch leichter verständlich als Einfache Sprache. Texte in Leichter Sprache bestehen nur aus kurzen Hauptsätzen. Nebensätze vermeidet man. Auch auf Verneinungen wie „nicht“ und „kein“ sollte man verzichten. Zahlen werden häufig als Ziffern geschrieben. Diese und zahlreiche andere Regeln sind in einem eigenen Regelkatalog festgehalten. Im Vergleich zur Leichten Sprache ist die Einfache Sprache freier, obwohl sie sich auch an gewissen, oben bereits erwähnten Vorgaben orientiert.

Texte in Leichter Sprache werden oft von Abbildungen, die den Inhalt verdeutlichen, ergänzt. Außerdem ist vorgesehen, dass die Texte vor ihrer Veröffentlichung von Leserinnen und Lesern aus der Zielgruppe auf Verständlichkeit geprüft werden. Als Zielgruppe der Leichten Sprache werden vor allem Menschen mit Lernschwierigkeiten genannt.

Zu den der Einfachen oder der Leichten Sprache zugerechneten Zielgruppen ist festzuhalten: Niemand soll von vornherein und dauerhaft auf ein bestimmtes Sprachniveau festgelegt werden. Die Benennung von Zielgruppen gibt allerdings einen Anhaltspunkt für Autorinnen und Autoren. Je genauer man die spätere Leserschaft kennt und je einheitlicher ihr Sprachverständnis ist, umso passender kann man das sprachliche Niveau von Texten wählen. Das ist erstrebenswert, aber nicht immer möglich.

Zusammenfassung

Die Reihenfolge in Bezug auf Verständlichkeit lautet also von leicht zu schwierig: Leichte Sprache – Einfache Sprache – Standardsprache.
Zwischen der Leichten und der Einfachen Sprache gibt es Ähnlichkeiten und Überschneidungen, aber auch klare Unterschiede. Beiden gemeinsam ist das Anliegen, barrierefreie Kommunikation zu ermöglichen. Beide Konzepte werden laufend diskutiert, erforscht und weiterentwickelt.

Einfache und Leichte Sprache können vielfältig eingesetzt werden:
Zur Information, beispielsweise in Nachrichtentexten, Wahlprogrammen oder auf Internetseiten von öffentlichen Einrichtungen, oder literarisch in Form von Kurzgeschichten oder Romanen.